In rund 10 bis 20% der Gebäude in der Schweiz wurde das Holz der Dachstöcke mit Holzschutzmitteln behandelt. Werden diese Dachstöcke in Wohnungen umgebaut, können diese Schadstoffe zu einer echten Gesundheitsgefährdung für die Anwohner führen. Eine Ermittlungspflicht vor einem Umbau gibt es nicht. Wenn man’s aber nicht tut, kann es kompliziert werden, wie dieses Fallbeispiel zeigt.
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Diagnostik
10% bis 20% der vor 1990 erbauten Gebäude sind mit Holzschutzmitteln behandelt. Eine Untersuchung im Rahmen eines Um- oder Rückbaus ist nicht obligatorisch. Aber es gibt sehr gute Gründe, dies trotzdem zu tun. Auch finanzielle.
Wenn eine Asbest-Sanierungsfirma auch Schadstoff-Untersuchungen anbietet, dann ist es für sie einfach, Materialproben auszutauschen, um damit mehr Sanierungsaufträge zu generieren. Offenbar gibt es Firmen, die das auch tun. Für Bauherren ist es daher ratsam, die Resultate zu hinterfragen und gegebenenfalls eine Zweitmeinung einzuholen.
Wie entscheiden Sie bei einer Bauschadstoff-Diagnose, wie viele Proben Sie von welchem Material nehmen? Insbesondere für grosse Liegenschaften kann man das nicht einfach "nach Gutdünken" machen. Es braucht eine nachvollziehbare Probenahmestrategie. Aber was heisst "Probenahmestrategie"?
Wenn ein Anstrich PCB enthält, so spielt für die Entsorgung in erster Linie die Konzentration im ganzen Bauteil eine Rolle. Die PCB im ganzen Bauteil wird aus der Konzentration im analysierten Anstrich berechnet. Wenn für das Bauteil die Grenzwerte zur Entsorgung eingehalten werden, kann dieses als Ganzes entsorgt werden, das heisst, auf die Entfernung der schadstoffhaltigen Schicht kann verzichtet werden. Wie aber berechne ich die Konzentration des ganzen Bauteils? Und worauf muss ich achten, wenn die Konzentration des Bauteils bestimmt wird?
Serpentinit ist ein natürliches Gestein das manchmal Asbest enthält. Bislang wurde dieses bei Gebäudeexpertisen kaum beachtet. Bei Umbau- oder Rückbauarbeiten kann es aber durchaus eine gewisse Gefahr für die Gesundheit darstellen. Wie aber identifiziert man asbesthaltige Serpentinite im Rahmen von Schadstoffexpertisen?