Wenn ein Lichtstrahl auf ein Partikel fällt, dann «streut» das Licht. Wie es streut, hängt vom Partikel ab: Seiner Grösse, seiner Form und seiner Struktur. Damit lassen sich auch Fasern von anderen Partikeln unterscheiden.
In den 90er-Jahren sind Forscher der Universität Hertfordshire in England der Frage nachgegangen, wie man zusätzlich herausfinden kann, ob eine Faser aus Asbest besteht oder nicht. Sie kamen zum Schluss, dass man die Ausrichtung der Fasern mit einem Magnetfeld beeinflussen und damit auch unterscheiden kann, ob es sich um Asbest oder andere Fasern handelt.
Es brauchte dann noch rund 20 Jahre an Forschung und Entwicklung, bis ein «baustellentaugliches» Gerät auf den Markt kam. Jetzt ist es aber so weit: Der «Alert Pro 1000» ist seit rund einem Jahr auf dem Markt und auch in der Schweiz erhältlich (siehe Video unten).
Die Hersteller des Gerätes versprechen tatsächlich, dass es Asbestfasern in der Luft erkennen kann, auch bei geringen Konzentrationen, und theoretisch auch Aussagen zur Menge der Asbestfasern in der Luft gemacht werden können. Im Moment wird das Gerät nicht als Ersatz von gängigen Luftproben, z.B. gemäss VDI-Norm 3492, angepriesen, sondern vor allem Mittel zur raschen Überprüfung, ob eine an sich asbestfreie Luft tatsächlich asbestfrei ist. Will man etwa wissen, ob die Umgebung einer Asbest-Baustelle tatsächlich asbestfrei ist, oder ob beim Rückbau eines Gebäudes in der Tat keine Asbestfasern freigesetzt werden, dann soll man dies mit dem «Alert» innert Minutenfrist ein zuverlässiges Resultat erhalten können.
Da das Gerät noch neu ist, wird dessen Einsatz noch von keiner Norm oder Vorschrift geregelt. Hierfür müssen die Behörden zuerst selbst noch Erfahrung sammeln.
Das Gerät dürfte aber durchaus eine Revolution einläuten: Rein technisch kann es bereits heute feststellen, welches Luftvolumen gepumpt wird, und wie viele Asbestfasern detektiert werden. Kann hier eine ausreichende Zuverlässigkeit erreicht werden? Wenn ja dürfte man in Zukunft in vielen Situationen auf konventionelle Luftproben verzichten können, etwa im Anschluss einer Asbestsanierung.
Eine Innovation also, die die Kosten einer Asbestsanierung reduzieren und den Schutz der Umgebung stark verbessern kann. Sind Sie selbst an einem Test interessiert: In Deutschland und der Schweiz wird das Gerät von der Firma Asup vertrieben. Es lässt sich auch mieten.
Wir sind mit viel Elan in den Herbst gestartet und präsentieren Ihnen nun unseren neuen Kurs-Katalog für Bauschadstoff-Diagnostik, Fachplanung und Fachbauleitung. Neben vielen neuen Kursen wurden die schon bestehenden überarbeitet und aktualisiert.
Folgende Kurse sind auch schon von PolluEdu als Teil der Ausbildung zur Expertin oder Experte Bauschadstoffe» anerkannt:
In den 1960er-Jahren wurden in der Schweiz viele Ställe und Scheunen mit Holzschutzmitteln behandelt. Schnell stellte sich heraus, dass diese über das Futter der Kühe in die Milch gelangen können. Das führte soweit, dass auf manchen Landwirtschaftsbetrieben die ganze Milchproduktion entsorgt werden musste. Aber auch heute findet man noch Gebäude mit belastetem Holz. Dieser Erfahrungsbericht zeigt die Herausforderungen, die Gutachter bei entsprechenden Objekten angehen müssen.
Die bisherigen Referenz-Dokumente für die Sanierung von PCB-haltigen Materialien sind alle schon rund 20 Jahre alt und gelten als teilweise überholt. Gleichzeitig gab es aber noch nichts Neueres. Nun hat die Suva ein Factsheet zur Sanierung von PCB-haltigen Fugendichtungsmassen veröffentlicht. Weitere Factsheets zu PCB sollen folgen.
In rund 10 bis 20% der Gebäude in der Schweiz wurde das Holz der Dachstöcke mit Holzschutzmitteln behandelt. Werden diese Dachstöcke in Wohnungen umgebaut, können diese Schadstoffe zu einer echten Gesundheitsgefährdung für die Anwohner führen. Eine Ermittlungspflicht vor einem Umbau gibt es nicht. Wenn man’s aber nicht tut, kann es kompliziert werden, wie dieses Fallbeispiel zeigt.