Viele nehmen sich Anfang Jahr Vorsätze. Viele sind nach einigen Tagen bereits wieder vergessen. Firmen, die mit besonderen Gefährdungen zu tun habend – und dazu gehören Asbestsanierungsfirmen – können sich nicht erlauben, dass die Neujahrsvorsätze Wunschdenken bleiben. Sie müssen ihr betriebliches Sicherheitskonzept regelmässig überprüfen und verbessern.
Der Alert Pro 1000 : eine Revolution zur Überwachung von Asbest-Sanierungen?
Simon Schneebeli; Dezember 14, 2022
Wenn ein Lichtstrahl auf ein Partikel fällt, dann «streut» das Licht. Wie es streut, hängt vom Partikel ab: Seiner Grösse, seiner Form und seiner Struktur. Damit lassen sich auch Fasern von anderen Partikeln unterscheiden.
In den 90er-Jahren sind Forscher der Universität Hertfordshire in England der Frage nachgegangen, wie man zusätzlich herausfinden kann, ob eine Faser aus Asbest besteht oder nicht. Sie kamen zum Schluss, dass man die Ausrichtung der Fasern mit einem Magnetfeld beeinflussen und damit auch unterscheiden kann, ob es sich um Asbest oder andere Fasern handelt.
Es brauchte dann noch rund 20 Jahre an Forschung und Entwicklung, bis ein «baustellentaugliches» Gerät auf den Markt kam. Jetzt ist es aber so weit: Der «Alert Pro 1000» ist seit rund einem Jahr auf dem Markt und auch in der Schweiz erhältlich (siehe Video unten).
Die Hersteller des Gerätes versprechen tatsächlich, dass es Asbestfasern in der Luft erkennen kann, auch bei geringen Konzentrationen, und theoretisch auch Aussagen zur Menge der Asbestfasern in der Luft gemacht werden können.
Im Moment wird das Gerät nicht als Ersatz von gängigen Luftproben, z.B. gemäss VDI-Norm 3492, angepriesen, sondern vor allem Mittel zur raschen Überprüfung, ob eine an sich asbestfreie Luft tatsächlich asbestfrei ist. Will man etwa wissen, ob die Umgebung einer Asbest-Baustelle tatsächlich asbestfrei ist, oder ob beim Rückbau eines Gebäudes in der Tat keine Asbestfasern freigesetzt werden, dann soll man dies mit dem «Alert» innert Minutenfrist ein zuverlässiges Resultat erhalten können.
Da das Gerät noch neu ist, wird dessen Einsatz noch von keiner Norm oder Vorschrift geregelt. Hierfür müssen die Behörden zuerst selbst noch Erfahrung sammeln.
Das Gerät dürfte aber durchaus eine Revolution einläuten: Rein technisch kann es bereits heute feststellen, welches Luftvolumen gepumpt wird, und wie viele Asbestfasern detektiert werden. Kann hier eine ausreichende Zuverlässigkeit erreicht werden? Wenn ja dürfte man in Zukunft in vielen Situationen auf konventionelle Luftproben verzichten können, etwa im Anschluss einer Asbestsanierung.
Eine Innovation also, die die Kosten einer Asbestsanierung reduzieren und den Schutz der Umgebung stark verbessern kann. Sind Sie selbst an einem Test interessiert: In Deutschland und der Schweiz wird das Gerät von der Firma Asup vertrieben. Es lässt sich auch mieten.