In rund 10 bis 20% der Gebäude in der Schweiz wurde das Holz der Dachstöcke mit Holzschutzmitteln behandelt. Werden diese Dachstöcke in Wohnungen umgebaut, können diese Schadstoffe zu einer echten Gesundheitsgefährdung für die Anwohner führen. Eine Ermittlungspflicht vor einem Umbau gibt es nicht. Wenn man’s aber nicht tut, kann es kompliziert werden, wie dieses Fallbeispiel zeigt.
Luftbilanz einer Sanierungszone mit Asbest - vereinfachtes Verfahren
Simon Schneebeli; Oktober 06, 2014
Update 10.8.2019: Der Leitfaden zur Berechnung der Luftbilanz einer Sanierungsbaustelle wurde ergänzt und angepasst. Die neueste Version kann hier herunter geladen werden.
Bei einer Asbest-Sanierung muss sicher gestellt werden, dass einerseits der Unterdruck permanent aufrecht erhalten bleibt (min 20 Pa), und dass andererseits der Luftaustausch ausreichend ist (in der Schweiz min. bis 8 mal pro Stunde).
Bei kleinen Sanierungen ist in der Regel weder das Eine noch das Andere ein Problem. Bei grossen Baustellen ist es hingegen gut, im Voraus eine "Luftbilanz" zu berechnen, insbesondere um die Anzahl und Leistung der Unterdruckhaltegeräte bestimmen zu können.
Das Institut National de la Recherche et de la Sécurité INRS hat einen sehr detaillierten Leitfaden zur Berechnung der Luftbilanz publiziert, welcher unter anderem auch wertvolle Angaben zur Anordnung der Geräte und zum Abschätzen der Leckagen enthält. Bereits vor vier Jahren haben wir aufbauend auf diesem Dokument eine Version publiziert, welche den schweizer Verhältnissen angepasst ist (andere Vorschriften, unterschiedliche Praxis, einfacheres Vorgehen).
In der Praxis hat sich aber gezeigt, dass das Vorgehen nach wie vor kompliziert ist. Wir haben es daher noch einmal überarbeitet und weiter vereinfacht. Das neue Dokument kann hier herunter gelanden werden. Die dazugehörige Excel-Tablle befindet sich hier.