Neue SUVA-Publikation: Rückbau von asbesthaltigen Gebäuden mit dem Bagger

Posted by

Simon Schneebeli; Juni 17, 2016

Im Rahmen von Abbrucharbeiten findet man sehr oft Faserzement-Elemente und Fliesenkleber mit Asbest. Diese Elemente zu entfernen kann sehr aufwändig und entsprechend teuer sein und es stellt sich die Fragen, ob diese Kosten immer gerechtfertigt sind.

Die Suva hat eine neue Broschüre herausgegeben, gemäss welcher gewisse Arbeiten auch mit einem Bagger durchgeführt werden können:

  • Rückbau von asbesthaltigen Schindeln, Wellplatten, Dachschiefer, Rohrleitungen im und am Gebäude

  • Keramikplatten mit asbesthaltigem Plattenkleber

  • ein- und zweischichtige asbesthaltige Boden- und Wandbeläge (Floor-Flex) ohne asbesthaltigen Kleber

Um die Arbeiten mit einem Bagger ausführen zu können, müssen folgende Bedingungen erfüllt sein:

  • Vor Beginn der Rückbauarbeiten ist der Suva ein Überwachungskonzept zur Genehmigung vorzulegen.

  • Voraussetzung einer Genehmigung durch die Suva ist, dass bereits eine schriftliche Bewilligung der kantonalen und/oder kommunalen Behörde vorliegt, die sich mit der geplanten Arbeitsmethode einverstanden erklärt.

  • Der Beginn der Rückbauarbeiten ist mindestens zwei Wochen im Voraus der Suva zu melden.

  • Je nach Grösse und Komplexität der Baustelle ist eine externe, unabhängige Fachbauleitung mit Weisungsbefugnis beizuziehen. Die Suva entscheidet fallweise, ob ein Beizug nötig ist. Die Entscheidungskriterien dazu werden den Baufirmen bekannt gegeben.

Da es bei diesen Arbeiten nicht nur um den Gesundheitsschutz der Arbeitnehmenden geht, sondern auch um den Bevölkerungsschutz, ist eine Bewilligung durch den Kanton oder die Gemeinde notwendig. Es ist also durchaus möglich, dass dieses Vorgehen gerade in dicht besiedelten Gebieten vom Kanton nicht genehmigt wird.

 

Weitere News

Neuer Kurs-Katalog 2024-2025

Wir sind mit viel Elan in den Herbst gestartet und präsentieren Ihnen nun unseren neuen Kurs-Katalog für Bauschadstoff-Diagnostik, Fachplanung und Fachbauleitung. Neben vielen neuen Kursen wurden die schon bestehenden überarbeitet und aktualisiert.

Folgende Kurse sind auch schon von PolluEdu als Teil der Ausbildung zur Expertin oder Experte Bauschadstoffe» anerkannt:

Posted by: Judith Trachsel; Samstag, 5 Okt

In den 1960er-Jahren wurden in der Schweiz viele Ställe und Scheunen mit Holzschutzmitteln behandelt. Schnell stellte sich heraus, dass diese über das Futter der Kühe in die Milch gelangen können. Das führte soweit, dass auf manchen Landwirtschaftsbetrieben die ganze Milchproduktion entsorgt werden musste. Aber auch heute findet man noch Gebäude mit belastetem Holz. Dieser Erfahrungsbericht zeigt die Herausforderungen, die Gutachter bei entsprechenden Objekten angehen müssen.

Posted by: Pascal Diefenbacher; Mittwoch, 2 Okt

Die bisherigen Referenz-Dokumente für die Sanierung von PCB-haltigen Materialien sind alle schon rund 20 Jahre alt und gelten als teilweise überholt. Gleichzeitig gab es aber noch nichts Neueres. Nun hat die Suva ein Factsheet zur Sanierung von PCB-haltigen Fugendichtungsmassen veröffentlicht. Weitere Factsheets zu PCB sollen folgen.

Posted by: Simon Schneebeli; Samstag, 22 Jun

In rund 10 bis 20% der Gebäude in der Schweiz wurde das Holz der Dachstöcke mit Holzschutzmitteln behandelt. Werden diese Dachstöcke in Wohnungen umgebaut, können diese Schadstoffe zu einer echten Gesundheitsgefährdung für die Anwohner führen. Eine Ermittlungspflicht vor einem Umbau gibt es nicht. Wenn man’s aber nicht tut, kann es kompliziert werden, wie dieses Fallbeispiel zeigt.

Posted by: Simon Schneebeli; Montag, 26 Feb